Wenn du nicht mehr brennst, starte neu

Ich habe mich sehr gefreut, das Buch „Wenn du nicht mehr brennst, starte neu“ von Rainer Zitelmann zu lesen, und das aus mehreren Gründen. Zum einen verfolge ich Zitelmanns Arbeit bereits seit vielen Jahren und habe schon mehrere seiner Bücher gelesen. Daher an dieser Stelle noch einmal vielen herzlichen Dank an den Finanzbuchverlag für das Rezensionsexemplar.

Besonders beeindruckend finde ich dabei stets die akribische und präzise Recherche, die seinen Werken zugrunde liegt.

Als ich zum Beispiel „10 Irrtümer der Antikapitalisten“ las, machte ich über 400 Notizen, weil das Buch so voller Fakten war. Ich habe das Buch regelrecht studiert und mir all die spannenden Sache rausgeschrieben, die ich in Diskussionen verwenden könnte. Für mich ist es sozusagen ein Qualitätsmerkmal der Bücher von Zitelmann geworden, dass er mit einer so großen Detailtreue und Sorggalt an die Recherche rangeht.

Wissenschaftlicher Ansatz und Zuverlässigkeit

Zitelmanns wissenschaftlich fundierte und kritische Herangehensweise an Themen ist ein weiterer Aspekt, der mich beeindruckt. Er argumentiert nicht mit gefühlten Wahrheiten, sondern stützt sich auf belegbare Fakten. Das zeigt sich auch in seiner Autobiografie, wo er explizit darauf hinweist, dass er sich fast ausschließlich auf schriftliche Quellen stützt. Er beginnt seine Biografie erst ab seinem siebten Lebensjahr, da er sich der Unzuverlässigkeit des menschlichen Gedächtnisses bewusst ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Autobiografien, die schon mit der Geburt oder sogar davor einsetzen, zeigt Zitelmann hier eine bemerkenswerte Selbstdisziplin und wissenschaftliche Strenge.

Frühe Auseinandersetzung mit marxistischer Literatur

Besonders beeindruckend finde ich, dass Zitelmann bereits in seiner Jugend eine tiefe Auseinandersetzung mit marxistischer Literatur hatte. Er las hunderte Bücher über Marx, Engels und das Kapital, und stellte kritische Fragen, die in den damaligen Kreisen unerwünscht waren. Schon als junger Mensch zeigte er eine bemerkenswerte intellektuelle Neugier und Unabhängigkeit, die bis heute sein Denken prägt. Es ist bewundernswert, dass er sich bereits während seiner Schulzeit so intensiv mit komplexen Themen auseinandergesetzt hat.

Verbindung von Recherche und Produktivität

Eine weitere beeindruckende Facette seiner Arbeitsweise ist seine hohe Produktivität, die er durch tiefgehende Recherche erreicht. Ein Beispiel dafür ist seine Doktorarbeit, die er nach langer Recherche innerhalb von nur zwei bis drei Monaten auf 730 Seiten niederschrieb. Dieser erstaunliche Output wird möglich durch eine gründliche Vorbereitung und tiefe Auseinandersetzung mit dem Thema, was letztlich zeigt, dass fundierte Recherche und produktives Schreiben keine Gegensätze sind, sondern sich ergänzen.

Durch diese sorgfältige und detaillierte Arbeitsweise schafft es Zitelmann, kontinuierlich hochwertige und tiefgründige Werke zu veröffentlichen. Dies ist eine Leistung, die zeigt, dass wahre Produktivität durch fundiertes Wissen und gründliche Vorbereitung entsteht.


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