Verena König verfolge ich schon länger über ihre Podcasts – und umso gespannter war ich, als ich ihr neues Buch Trauma und Beziehungen: Wie wir die immergleichen Bindungsmuster hinter uns lassen in den Händen hielt. Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Das Buch greift ein Thema auf, das für uns alle relevant ist: Warum wiederholen wir in Beziehungen so oft dieselben Muster – auch wenn wir genau wissen, dass sie uns nicht guttun? König zeigt, wie tief Bindungserfahrungen aus der Kindheit unser Nervensystem prägen, und wie Trauma diese Spuren hinterlässt. Besonders wertvoll fand ich, wie sie die Polyvagaltheorie erklärt und sie mit praktischen Beispielen aus Therapie und Alltag verbindet. Das wirkt nicht abstrakt, sondern unglaublich nahbar.
Beim Lesen habe ich mich oft ertappt gefühlt, aber gleichzeitig auch getröstet: König schreibt so einfühlsam, dass man nicht mit Diagnosen abgestempelt wird, sondern versteht, warum man bestimmte Reaktionen hat – und wie man aus den Mustern aussteigen kann. Das zentrale Motiv, dass Heilung über Beziehungen möglich ist, zieht sich durch das ganze Buch. Und ja, es klingt fast simpel, aber wenn man ihre Beispiele liest, begreift man, wie tiefgreifend dieser Gedanke ist.
Was mir besonders gefallen hat, ist die Balance: Das Buch ist wissenschaftlich fundiert, aber gleichzeitig verständlich. Fachleute wie Coaches oder Therapeut:innen können es gut nutzen, genauso aber Menschen, die sich auf ihrem eigenen Heilungsweg befinden. Manche Abschnitte sind inhaltlich dicht und fordern Ruhe und Selbstfürsorge beim Lesen – aber genau das macht die Tiefe aus.
Fazit: Trauma und Beziehungen ist ein wichtiges, berührendes und zugleich klar strukturiertes Buch. Es schenkt Verständnis für die eigenen Muster, gibt Hoffnung, dass Heilung möglich ist, und macht Mut, Beziehungen als Weg in ein erfüllteres Leben zu sehen. Für mich persönlich eines der stärksten Bücher zum Thema Trauma, die ich bisher gelesen habe. Absolute Empfehlung für alle, die sich selbst oder ihre Beziehungen besser verstehen wollen.
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