Schummeln mit ChatGPT

Vielleicht ist dem einen oder anderen Prof. Rieck von Youtube bekannt. Er ist nicht nur ein Meister der Spieltheorie und Professor an der Fachhochschule Frankfurt University of Applied Sciences und dort Studiengangsleiter für International Finance, sondern auch Autor mehrerer Bücher. Unter anderem Die Kunst des perfekten Scheiterns (ebenfalls erschienen bei YES) und natürlich das mir vorliegende „Schummeln mit ChatGPT„. Ich habe dieses Buch als Rezensionsexemplar bekommen. Vielen Dank an dieser Stelle an Yes.

ChatGPT ist aktuell ein ziemlich großes Thema und es wird viel darüber geschrieben. Auf die anfängliche Euphorie über ChatGPT, nachdem ich die künstliche Intelligenz Ende 2022 entdeckt hatte, ist bei mir schnell in eine Ernüchterungsphase übergegangen.

ChatGPT kann ein spannendes Tool sein, aber es macht auch viele Fehler. Wir müssen uns immer wieder vor Augen halten, dass ChatGPT uns das Wort als nächstes ausspuckt, das mit der größtmöglichen Wahrscheinlichkeit als nächstes da steht und dadurch kann der Bot auch eine Menge Schwachsinn produzieren.

Aber ChatGPT kann auch ein sinnvolles Tool sein, wenn man – so wie ich – häufig Probleme mit dem roten Faden hat. Prompts wie: „Hat dieser Artikel einen roten Faden und wo sind seine Schwächen?“ oder „Wo könnte ich Leser:innen verlieren, weil sie verwirrt sind?“ haben mir schon sehr geholfen. ChatGPT ist auch gut darin, Struktur in Geschriebenes zu bringen. Aber es fehlt den Texten häufig an Seele.

Mich interessierte vor allem das wissenschaftliche Schreiben mit ChatGPT. Wie baue ich eine wissenschaftliche Arbeit möglichst strukturiert auf und wie prüfe ich die Informationen von ChatGPT am Besten? Denn machen wir uns nichts vor: ChatGPT erfindet auch gerne mal Quellen.

Wenn man sich – wie ich – schon länger mit der KI beschäftigt, ist das Buch von Prof Rieck ein bisschen Schwach auf der Brust. Es eignet sich vor allem als absolutes Einstiegswerk und zeigt sehr gut, dass man mit ChatGPT eine übersichtliche Struktur schaffen kann, die der Mensch dann eben noch mit Herz und Nieren füllen muss.

Ich denke aber, für viele Menschen wird das Buch hilfreich sein. Obwohl ich vieles schon wusste, konnte ich ein paar nützliche Sachen mitnehmen. Der Schreibstil ist flüssig und einfach gehalten, so dass man es problemlos nebenbei lesen kann und schnell durch hat. Es ist also vermutlich ein gutes Einstiegswerk.


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